Dienstag, 18. Mai 2010

Montag, 17. Mai 2010

Wir starteten mit einem Besuch beim Vizepräsidenten des Energieversorgers Taipower. Nach einem Film, wo der taiwanische Energiemix (über 40% Kohle, größtenteils fossile Energieträger und 99 % Importquote) vorgestellt wurde. In der anschließenden Diskussion sprachen wir über die Schwierigkeit der Versorgung, aufgrund der Topographie (Berglandschaften), Tarifsysteme und Anreize der Bürger, Energie zu sparen, Forschungsbedarf hinsichtlich dezentraler Versorgungen und virtueller Kraftwerke.
Der Einsatz von Offshore-Windkraftanlagen wird vor allem durch die Taifune und Erdbeben erschwert, sodass es wohl vorläufig bei den etwa 120 WKA an Land bleiben wird.
Bedarf habe ich im Bereich der CO2-Abscheidung erkannt – hier forschen die Taiwaner nicht, wodurch Exportchancen aus Deutschland bestehen, wenn die Technologie um 2015 marktfähig sein wird.
Im Anschluss stand ein Interview unserer Delegation mit zwei Journalisten auf dem Programm. Hier ging es vor allem um das Wirken junger Politiker, die Motivation die Jugend für Politik zu interessieren und die internationale Zusammenarbeit.
Ich machte u.a. deutlich, dass es in einer global vernetzten Welt auch schlichtweg notwendig ist, den Blick global auszurichten und die besten Erfahrungen und Ansätze nach dem Gegenstromprinzip in den Ländern zu adaptieren.

Anschließend fuhren wir zu einem ausgiebigen und sehr leckeren Buffett-Mittagessen, bevor es zum Generalsekretär der KMT (Kuomintang) Dr. King ging.
Er ist neben dem Präsidenten ein sehr einflussreicher Mann und es war nett, dass er sich die Zeit für ein Gespräch mit uns nahm.
In erster Linie ging es um politische Kampagnen und die Motivation der Menschen, sich für Politik zu interessieren. Wir wurden wieder mit zahlreichen Geschenken ausgestattet, unter anderem mit Schnaps, der unsere Reisebegleiterinnen vor große Herausforderungen stellte, da unser Gepäck bereits eingequeckt war und nun zusätzlich die Kiste mit den sechs Paketen auf den Weg gebracht werden musste.

Der letzte Programmpunkt war ein Besuch der (Elite-)-Paschschule (3000 Knaben in Schuluniformen mit über 90 Klassen) und das Gespräch mit deren Direktor und Schülern des Deutschkurses. Die Schüler waren etwas schüchtern, sodass meistens der Direktor auf unsere Fragen antwortete. Es war aber sehr interessant – Wahlmöglichkeiten sich auf u.a. Wissenschaft oder Technologie zu spezialisieren, etwa gleiche Anteile an Theorie und körperlicher Betätigung (Körper und Geist im Einklang…).
Neben dem schulischen Alltag stehen zahlreiche Schulclubs (Technik, Philosophie, Musik, Sport, etc.) zur Verfügung.
Eine interessante Station, die man als Tourist sicher auch nicht zu sehen bekäme.



Hier habe ich auch Material unserer Hochschule und des IHI übergeben, um vielleicht den einen oder anderen für ein Studium in Sachsen gewinnen zu können.

Nun war die Reise offiziell vorüber und es ging auf den Flughafen.
Wegen der Aschewolke über Europa glaubten wir nicht so recht an eine problemlose Rückreise, was aber Gott sei Dank nicht eintrat.
Von Taipei ging es wieder über Hongkong – wo ich Dank des kostenlosen WLAN-Zugangs meine e-Mails beantworten konnte – und dann fast 12 Stunden zurück nach Frankfurt. Ich war froh, dass ich dieses Mal wenigstens knapp drei Stunden schlafen konnte.
Die restliche Zeit beschäftigte ich mich mit Fotos der Reise, e-Mails, Dokumenten und Lesen, sodass die Zeit irgendwie rum ging.

Es war jedenfalls ein interessantes und nachhaltiges Erlebnis und ich bin dankbar für die Möglichkeit dies alles zu sehen und die positiven Eindrücke, die ich aus Taiwan mitnehmen konnte.

Eine Pressemitteilung habe ich auch herausgegeben, diese stelle ich noch mit ans Ende des Reisetagebuches.

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