Sonntag, 28. Februar 2010

FAZIT zur USA Reise

Fazit:
Die Botschaft schrieb in ihrer Begründung, mich vorzuschlagen, folgende Einschätzung:

EMBASSY JUSTIFICATION
Mr. Meyer represents the future for the governing center‐right Christian Democratic Union (CDU) party in Saxony; however, he lacks the traditional exchange and educational experiences with U.S. and American institutions that most of his colleagues in western Germany enjoy. Meyer is a an influential young politician who is moving up in the party; he commands a wide following among politically active young people who come to him to seek out his advice on environmental issues. He is the CDU’s leading expert and authority on these issues, despite his youth. In the fall of 2009, he was elected member of the Saxon State Parliament and immediately took over responsibility for environmental issues within the CDU. He is the party’s official spokesperson for climate/environmental issues. His election did not come unexpectedly as he has been politically engaged in various CDU related organizations and working groups focussing on environmental issues for many years now. At the age of 28, Meyer has already worked as an engineer in Finland, specializing on economic and cost issues (with NOKIA) and in Poland (with an energy supplier). He has also been a guest lecturer at the Kazakh‐German University in Almaty, Kazakhstan. Considering his involvement in political and non‐political areas ‐ he lives in a remote area in Saxony close to the Polish and Czech border and is a strong supporter of German‐Polish Friendship initiatives ‐ we are certain that Meyer will move up very quickly to influential state and possibly national offices within the CDU. Meyer would profit enormously from direct exposure to the U.S. which will make him a better advocate for our common agenda.

Ich denke, dass dieses Ziel, mich zu einem besseren Anwalt für die USA zu machen erreicht wurde. Die vielen guten Eindrücke, die stets nette Art der Amerikaner und das abwechslungsreiche Land haben mich beeindruckt.
Gleichzeitig habe ich auch Verständnis bekommen, dass durch das komplexe politische System der USA grundlegende Reformen nur sehr langsam vorankommen können und ein kleiner Schritt dennoch einer ist.
Insbesondere in Bezug auf den Klimawandel werde eher bottom-up-Prozesse (von unten nach oben) Erfolge zeigen, die dann Top-down-Ansätze (verbindliche Festlegungen und staatliche Rahmenbedingungen) folgen lassen, wenn man sieht, dass durch einen effizienteren Umgang mit Ressourcen Kosten gesenkt werden, durch Innovationen Arbeitsplätze entstehen, das Image gestärkt werden kann und zumindest lokal (bei Überschreitung einer kritischen Masse hoffentlich auch global) auch wahrnehmbar ist, dass sich die Umwelt verbessert. Unternehmen, wie Dupont oder Walmart (um amerikanische zu nennen) zeigen dies.

Die Organisation der Wissenschaft in den USA muss unser Vorbild sein, denn zahlreiche innovative Ideen und hochkarätige Forscher kommen aus diesem Land.
Hochschulautonomie, Freiheit der Forschung und exzellente Bedingungen bringen exzellente wissenschaftliche Ergebnisse hervor. Es muss daher unser Bestreben sein, die Hochschulfinanzierung auf breitere Schultern, als nur die staatlichen, zu verteilen – Alumnis und Wirtschaft sind bisher wenig genutzte Potentiale in Deutschland.

Wir können und müssen von den USA lernen, wenn es darum geht Menschen anderer Nationen bei uns in Europa zu integrieren. Es gibt sicher noch Ungerechtigkeiten in Bezug auf Schwarze und Weiße, Asiaten und Latinos, aber generell verstehen sie sich alle als Amerikaner und dies mit Stolz. (man braucht nur einmal die Nationalhymne bei einem Basketballspiel zu hören und zu sehen).

Generell halte ich den lockeren Umgang der Amerikaner untereinander und in Bezug auf Ausländer für adaptierbar. Ein Lächeln oder ein kleines Hallo kann doch nicht schaden, erheitert aber den stressigen Tag und nimmt gleich eine erste Barriere.
Sicher ist das „How are you“ manchmal übertrieben, oberflächlich und aufgesetzt, gleichwohl schafft es einen Einstieg in ein Gespräch, welches es sonst wahrscheinlich nicht gegeben hätte.
Wir sollten die Dinge Ernst, aber nicht zu ernst nehmen und offener mit unseren Mitmenschen umgehen. Nur so kann eine derart heterogene Nation zusammenwachsen und überwiegend erfolgreich ihren Weg gehen. Allerdings ist es in einem solch wohlhabenden Land schon heftig, wenn eine Krankheit Familien in die Armut stürzen kann. Hieran arbeiten die Demokraten ja und es ist zu hoffen, dass eine Lösung gefunden werden kann, die möglichst vielen gerecht wird. Obama hat mir hierbei manchmal zu soziale Ansätze, die über das Ziel hinaus gehen, wobei die Ungerechtigkeiten zwischen Arm und Reich in den USA sicher auch größer sind, als dies in Deutschland der Fall ist.

Mir ist auch klar geworden, dass insbesondere unsere osteuropäischen Länder die NGOs (Nichtregierungsorganisationen) brauchen, um die Anstrengungen der dortigen Regierungen zu beschleunigen und kritisch zu begleiten. Über die Ansätze bin ich geteilter Meinung, über deren grundsätzliche Berechtigung sicher nicht.
Auch in den Ministerien sitzen sehr fähige Leute, die ihr Herz am rechten Fleck haben und zu denen ich ein gutes Verhältnis aufbauen konnte.

Für all diese Eindrücke, Kontakte und Erfahrungen bin ich dankbar und werde sie in meine künftige Arbeit einbeziehen.

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